Durch das Pustertal
69 km • + 2.079 hm • - 1.777 hm • 06:05:00 Nettozeit
Als
wir morgens die von der Wirtin gewaschenen Klamotten wieder in Empfang
nehmen ist die Laune noch ungetrübt. Das ändert sich jedoch
als wir mein plattes Hinterrad entdecken - Nummer drei für mich.
Diesmal liegt es am lockeren Ventil. Bald habe ich alle Varianten durch
und die nächste sollte auch gleich folgen. Nach dem Schlauwechsel
lässt sich der Ersatzschlauch nicht aufpumpen. Piet hatte beim flicken
des Snake Bite vor vier Tagen das zweite Loch übersehen.
Wir machen uns diesmal also ein wenig verspätet auf. Wenigstens Ralfs
Wade scheint es wieder besser zu gehen. Zumindest beklagt ers sich nur
noch über seinen wunden Hintern! ;-)
Der erste Teil der Etappe verläuft noch unproblematisch. Entlang
des Ahrnbaches folgen wir einem Radweg nach St. Georgen
(822 m), fahren hoch nach Greinwalden (900 m) und wieder hinunter
zur Sonnenburg (913 m) im Pustertal.
Nun machen wir jedoch den Fehler, die Strecke abzuändern. Die Vorgeschlagene
Route nach Ellen (1362 m) führt zu einem Großteil über
eine breite Straße. Von Asphalt haben wir heute jedoch schon genug
gesehen. Außerdem zeigt der HAC 49°C in der Sonne! Da bevorzugen
wir doch eher schattige Waldpisten. Dummerweise führt uns eine auf
der Karte nicht eingezeichnete Straße in die Irre. Eigentlich sind
wir uns dessen bald bewusst, aber ehrgeizig wie wir sind, fahren wir weiter.
Der Ausflug endet schließlich damit, dass wir eigentlich völlig
unnötig den Kienberg (1222 m) hochstrampeln. Aber was soll's,
dafür haben wir eine kleine Abfahrt hinunter nach Montal (850
m) .... wo wir ansonsten schon 1.5 Stunden früher gewesen wären.
lol
Jetzt fahren wir auf dem direktesten Weg nach Ellen - mal wieder auf
Straße. Nach einer schweißtreibenden Auffahrt können
wir bei Ellen endlich wieder runter vom Asphalt. Es warten aber immer noch einige Höhenmeter auf uns. Schließlich müssen wir am Astjoch
(2194 m) vorbei, um unser Tagesziel zu erreichen. Leider weichen Karte
und Tourenbeschreibung voneinander ab. Egal, unser Wurzeltrail ist zu schön, um umzukehren.
Als wir endlich die Baumgrenze hinter uns lassen und auf dem kargen Bergkamm
ankommen, erstrecken sich vor uns die Sarntaler Alpen und das Lasankental,
welches wir am nächsten Tag in Angriff nehmen werden.
Wir rasten hier oben bei der Starkenfeldhütte (1936 m), wo wir von einem bikebegeisterten Jungen bedient werden. Er berichtet uns von den verrückten Teilnehmern der Transalp Challenge 2000. Als er mit seiner Motocrossmachine an ihnen vorbeigefahren sei, hätten sie versucht sich an ihn dranzuhängen. Das härteste aber ist die Story von zwei Niederländern, welche den ganzen Tag auf dem Lokus verbrachten. Die netten Konkurrenten hatte ihnen Abführmittel ins Essen gemischt!!!!
Bei der Kreuzwiesen-Hütte (1925 m) fahren wir einen Wandersteig
nach Lüsen (981 m) hinunter. Am Wegweiser steht extra noch
"steil". Was das zu bedeuten hat wird uns klar, als der Single
fast 50% Gefälle bekommt - geil!
Wir kommen oberhalb von Lüsen aus dem Wald und fahren auf der Straße
noch 150 Höhenmeter hoch nach Flitt (1337 m). Laut Karte soll
es dort zwei Gasthöfe geben. Die eine ist jedoch geschlossen und
die andere bietet kein warmes Essen mehr an - es ist mittlerweile auch
schon nach 20.00 Uhr.
Also rollen wir wieder zurück nach Lüsen und quartieren uns
dort in einem Drei-Sterne Hotel ein.