St. Lorenzen - Sennes Hütte
Auf einer Höhenstraße unterhalb des Kronplatz nach St. Vigil (1.193 m). Später entlang des Vigilbach durch das Rautal zur Pederühütte (1.540 m), dann bergauf zum Berggasthaus Fodora (1.972 m) und weiter zur Sennes Hütte (2.122 m). Dort werden wir das Gepäck deponieren und noch einen Abstecher zur Seekofelhütte (2.327 m) unternehmen. Zurück zur Sennes Hütte und dort Übernachtung.
Tja, bei mir lief das ganz anders ab. So richtig kann ich mich gar nicht
mehr an alle Details erinnern. Vielleicht habe ich dann doch den größten
Teil verdrängt.
Jedenfalls nicht weit entfernt vom Tageszielpunkt, der Sennes Hütte
(2.122 m), verklemmte sich meine Kette und erzeugte einen dermaßen
großen Schaden, dass mir die Tränen in den Augen standen. Die
Kette riss das Schaltwerk komplett ab, dieses wiederum durchsäbelte
noch einige Speichen und ich hätte mich fast noch aufs Brot gelegt.
Gut. So was kommt natürlich mitten in den Dolomiten besonders gut.
Nach einigem Fachpalaver einigten wir uns darauf, dass ich nach Cortinna
runterwandern und das Rädchen bei einem Fahrradhändler reparieren
lassen sollte. Etwa eine halbe Stunde Fußmarsch bergab würden
einige Taxis (Land Rover) Touris aufsammeln und nach Cortinna bringen.
Das war zu mindestens die Aussage von unserem Tourenguide. Stefan war
bereit mich bis zu den Taxis zu begleiten.
Nun gut. Nach ca. 1 Stunde bergab wandern (ich bin mir nicht sicher, aber
es war viel länger als unser Tourenguide erzählt hatte) erreichen
wir die Jeeps. Das Wetter hatte sich inzwischen ganz gewaltig verschlechtert
und ich wollte dann auch nicht mehr, dass Stefan alleine wieder den Berg
erklimmen sollte. Na ja, eigentlich war ich eher froh, dass durch seine
Anwesenheit mein eigener IQ verdreifacht wurde und ER durch seine Sprachkenntnisse
im Endeffekt alles klären musste.
Das Taxi liefert uns nun bei einem Exschrauber von Pinarello (?) ab.
Der gute Mann war mindestens 120 Jahre alt. Aber das Rad war noch keine
10 Minuten im Laden und die Kerle fingen schon an zu schrauben. Da das
Schaltauge angerissen war, feilten sie aus einem Stück Alu ein komplett
neues Schaltauge.
Das Sprachenproblem meisterte Stefan entweder mit Französisch und
Englisch oder wir setzen die guten alten Hände ein. Weiterhin wurde
ein netter Herr einer Firma in der Nachbarschaft herbeigerufen der fliesend
englisch sprach. Und weil das alles noch nicht reichte, fuhr uns der Sohn
des Schraubers auch noch nach Cortina (1.211 m) zu einem recht
günstigen Hotel.
Da kann man nur sagen: Glück im Unglück gehabt. Den restlichen
Abend verbrachte ich mehr oder weniger mit beten und Stefan schaute mal
wieder die Simpsons.